Die Offseason der NHL bringt wie jedes Jahr eine Welle von Spekulationen und Transfergerüchten mit sich – und eines davon betrifft aktuell die Dallas Stars und ihren Star-Stürmer Jason Robertson. Für die Boston Bruins, die auf der Suche nach einem offensivstarken Flügelspieler sind, könnte sich hier eine interessante Gelegenheit ergeben. Doch wie realistisch ist ein solcher Deal?
In den vergangenen Tagen sorgten Meldungen für Aufsehen, wonach die Dallas Stars bereit sein könnten, ihren Top-Scorer Jason Robertson abzugeben. Der 25-jährige Flügelspieler zählt seit Jahren zu den gefährlichsten Angreifern der Liga – mit einem Durchschnitt von 34 Toren und 79 Punkten pro 82 Spiele in den letzten fünf Spielzeiten. Mit seiner Körpergröße von 1,91 Metern und 94 Kilogramm bringt er nicht nur physische Präsenz, sondern auch spielerische Klasse mit – genau das, was Boston derzeit gut gebrauchen könnte.
Allerdings relativierte NHL-Insider Elliotte Friedman in seinem Format „32 Thoughts“ zuletzt die Gerüchte: Dallas ziehe sich wohl wieder etwas von der Idee zurück, Robertson abzugeben. Der Amerikaner steht noch bis 2026 unter Vertrag, verdient in der kommenden Saison 7,75 Millionen US-Dollar und wäre anschließend ein Restricted Free Agent. Die Stars stehen jedoch vor einem finanziellen Dilemma – sie können nicht alle Leistungsträger langfristig halten.
Ein weiterer Faktor: Mikael Granlund, dessen Vertrag ausläuft, spielte zuletzt seine beste Saison seit Jahren. Dallas würde ihn gerne halten, doch es ist unklar, ob das finanziell machbar ist. Sollte Granlund gehen, könnte das auch den Druck erhöhen, Robertson zu halten – oder umgekehrt: Dallas priorisiert Granlund und öffnet dadurch doch wieder eine Tür für einen Trade.
Selbst wenn Robertson letztlich nicht verfügbar ist, könnten die Bruins dennoch bei den Stars fündig werden. Mason Marchment, ebenfalls ein physisch starker Linksschütze, steht noch für eine weitere Saison mit einem Gehalt von 4,5 Millionen Dollar unter Vertrag. Er erzielte in den letzten beiden Saisons jeweils 22 Tore und könnte für Boston als zweit- oder drittreihiger Flügel eine wertvolle Ergänzung darstellen – und das zu deutlich geringeren Kosten als Robertson.
Doch zurück zu Robertson: Sollte Dallas doch bereit sein, ihn abzugeben, dann wohl nur zu einem sehr hohen Preis. Friedman zufolge würden die Stars ein ähnlich großes Paket fordern, wie sie es selbst für den Rantanen-Deal mit Carolina geschnürt haben – darunter zwei Erstrundenpicks, zwei Drittrundenpicks und der talentierte Stürmer Logan Stankoven. Aus Bruins-Sicht kämen für ein solches Paket womöglich Matthew Poitras oder Fabian Lysell in Frage – junge Talente mit viel Potenzial.
Die große Frage lautet nun: Wären die Bruins bereit, so tief in die eigene Zukunft zu investieren? Und vor allem: Sollten sie das tun?
Noch ist nicht klar, wie sich die Situation in Dallas entwickeln wird – aber die Bruins wären gut beraten, aufmerksam zu bleiben. Denn sollte sich doch eine Chance auf Robertson oder Marchment ergeben, könnte ein gezielter Trade die Offensivkraft des Teams zur kommenden Saison deutlich verstärken.