Es ist eine Nachricht, die in der Eishockey-Welt für Aufsehen sorgt: Carter Hart wird nach fast zwei Jahren Absenz wieder ein NHL-Spiel von Beginn an bestreiten. Bruce Cassidy, der Cheftrainer der Vegas Golden Knights, bestätigte nach dem Morning Skate, dass der 27-Jährige am Dienstag in der T-Mobile Arena gegen die Chicago Blackhawks das Tor hüten wird. Für Hart ist es der erste Start seit dem 20. Jänner 2024, damals trug er noch das Trikot der Philadelphia Flyers. Cassidy begründete die Entscheidung pragmatisch und betonte, dass der Goalie Spielpraxis brauche. Hart habe zuletzt in Henderson trainiert und dort bereits einige Partien absolviert, nun sei es an der Zeit, ihn auch auf der großen Bühne wieder einzusetzen.
Hintergrund und der Weg zurück
Die lange Pause des Torhüters war nicht sportlicher Natur, sondern resultierte aus einem laufenden Verfahren wegen sexuellen Übergriffs, das bis ins Jahr 2018 und einen Vorfall rund um das kanadische Junioren-Nationalteam zurückreichte. Hart wurde im Juli gemeinsam mit vier weiteren Spielern – Cal Foote, Alex Formenton, Dillon Dube und Michael McLeod – freigesprochen. Erst seit Montag ist es ihnen laut Liga-Statuten wieder gestattet, an NHL-Spielen teilzunehmen. Die Golden Knights statteten Hart Ende Oktober mit einem Zweijahresvertrag über vier Millionen Dollar aus. Um wieder in den Rhythmus zu kommen, absolvierte er zuletzt drei Spiele für die Silver Knights im Rahmen einer Konditionsleihe, wobei er eine Bilanz von einem Sieg und zwei Niederlagen vorwies. Hart selbst zeigte sich erleichtert, endlich wieder echte Spielsituationen zu erleben, die sich im Training schlichtweg nicht simulieren lassen.
Harter Test gegen Connor Bedard
Sportlich wartet auf Hart gleich eine ordentliche Bewährungsprobe. Mit einer Karrierebilanz von 96 Siegen bei 93 Niederlagen und einem Gegentorschnitt von 2,94 trifft er auf eine Offensive, die man nicht unterschätzen darf. Die Chicago Blackhawks rangieren aktuell ligaweit auf dem neunten Platz, was die erzielten Tore pro Spiel betrifft. Maßgeblich verantwortlich für diesen Aufschwung ist das Ausnahmetalent Connor Bedard. Der Top-Draft-Pick von 2023 spielt groß auf und hat bereits 16 Treffer sowie 37 Scorerpunkte auf dem Konto. Trainer Cassidy ist sich bewusst, dass bei Hart nach der langen Pause noch etwas „Rost“ vorhanden sein könnte, doch genau deshalb sei der Einsatz jetzt so wichtig.
Krimi in der DEL und Ausblick auf den Jänner
Während in Nordamerika alle Augen auf das Comeback in Vegas gerichtet sind, bot auch die Deutsche Eishockey Liga (DEL) zuletzt Dramatik pur. In einer hart umkämpften Partie setzten sich die Dresdner Eislöwen knapp gegen die Schwenninger Wild Wings durch. Nach regulärer Spielzeit fand sich kein Sieger, sodass die Entscheidung erst in der Overtime fiel – mit dem besseren Ende für Dresden, die das Eis beim Stand von 4:3 als Sieger verließen.
Der Fahrplan für das neue Jahr
Der Blick richtet sich nun auf die kommenden Aufgaben im neuen Jahr, wo der Spielplan der DEL im Jänner 2026 einige brisante Duelle bereithält. Bereits am Freitag, den 9. Jänner, empfangen die Iserlohn Roosters die Eisbären Berlin zu einem Kräftemessen.
Am darauffolgenden Samstag, dem 10. Jänner, steht dann ein Großkampftag an, der die Tabelle ordentlich durcheinanderwirbeln könnte. Die Löwen Frankfurt bekommen es mit den Adlern aus Mannheim zu tun, während im hohen Norden die Fischtown Pinguins Bremerhaven auf die Nürnberg Ice Tigers treffen. Spannung verspricht auch die Begegnung zwischen dem ERC Ingolstadt und den Kölner Haien. Abgerundet wird das intensive Wochenende durch das Gastspiel des EHC Red Bull München bei den Straubing Tigers sowie dem Duell der Grizzlys Wolfsburg gegen die Augsburger Panther. Eishockey-Fans können sich also auf einen heißen Start ins Jahr einstellen.